Positionierung

2024 - Der Ausblick der HoGa wird klarer!

Trends in der HoGa kennen ist ein Wettbewerbsvorsprung

Wohin geht die Reise?

Als Beraterin in einer der spannendsten und sensibelsten Branchen der Welt, steht man täglich vor neuen, individuellen Herausforderungen. Schließlich ist es Kern unseres Berufes mit dem Kunden gemeinsam Lösungen für anstehenden Herausforderungen zu finden und umzusetzen. Und ja, die letzten vier Jahre haben wir uns gemeinsam mit unseren Kunden sehr stark auf das Generieren von Umsätzen und Balancieren von Kosten fokussiert. Dazwischen haben wir ununterbrochen an Lösungen für den Mitarbeitermangel gearbeitet.

Der Ausblick auf 2024 zeigt, dass neue Themen und Trends den Ausblick auf die Zukunft etwas klarer machen. Und damit sind auch Lösungswege möglich!

Der Branchen-Riese Booking hat eine weltweite Befragung buchender Gäste ( 27.730 Personen aus 33 Ländern und Regionen) durchgeführt und nachfolgende Trends ausgemacht.

Flexibel bleiben, denn die Erwartung der Gäste hat sich verändert!

Veränderte Lebensstile, gesellschaftliche Entwicklungen und digitaler Fortschritt haben die traditionellen Ansprüche der Gäste verändert. Doch wir sollten differenzieren! Reisende wollen erkunden und Neuland erfahren. Bei den deutschen Reisenden wollen das 43%, die Generation Z will sogar zu 60% neue Reiseziele ansteuern. Im Vergleich: die Babyboomer (Menschen ab 55 Jahren) wollen das nur zu 30%. Sie bevorzugen bekannte Destinationen.

Flexibel sein und bleiben. Bildquelle: Canva
flexibel sein und bleiben, Bildquelle: Canva

Trotzdem sagen alle Befragten, dass sie mit lockeren Plänen reisen. Je nach Laune, Wetter und sonstigen Befindlichkeiten, wollen Reisende ihre Plänen ändern und anpassen können. Festgezurrte Programme/Arrangements dienen der Inspiration, werden jedoch weniger gebucht. Am ehesten  werden diese bei Kurzurlauben angenommen.

Bemerkenswert dabei ist auch, dass sich alle Reisenden, quer über alle Altersgruppen hinweg, deutlich stärker mit technologiegestützten flexiblen Diensten auseinandersetzen. Buchen, stornieren, Pläne ändern, online bezahlten sind für sehr viele Reisende zur Selbstverständlichkeit geworden. 37% geben sogar an, dass sie die KI für das Planen und Zusammenstellen einer Reise verwenden. 

Fazit für die HoGaBieten Sie Ihren Gästen größtmögliche Flexibilität an. Insbesondere an technologiegestützten Diensten geht kein Weg mehr vorbei. Die Online-Buchbarkeit, Online-Bezahlen, Online-Check-In und -Out, Informationen vor der Anreise erhalten, Kommunikation mit Chatbots für die wichtigsten FAQ´s, sind mittlerweile in vielen Hotels weltweit Alltag. Und auch deutsche Gäste werden zunehmender digital-affin! Kommunizieren Sie jedoch auch, welche Rahmenbedingungen (AGB´s) an Buchungen geknüpft sind und schulen Sie Ihre MitarbeiterInnen (und sich selbst) in der Kommunikation dieser. Konsequenz und Glaubwürdigkeit der Handlungen schaffen allen Akteuren in unserer Branche ein deutlich besseres Image!

Kulinarische Entdecker

Gastro-Tourismus ist in. Über 51% der Befragten will beim Reisen mehr über einheimische Speisen und Delikatessen erfahren. Darüber hinaus wollen Feinschmecker-Reisende sich zwischen virtueller und physischen Realität bewegen. Das heißt, dass das tatsächliche gastronomische Erlebnis durch eine virtuelle oder erweiterte Realität optimiert wird. Das könnten sinnliche Klanglandschaften sein, passende Düfte, virtuelle Bilder im Raum, die Spuren vergangener kulinarischer Traditionen aufzeigen (siehe Restaurant Eatrenalin im Europapark Rust).

Kulinarik wird nicht mehr nur als Genuss verstanden, sondern insbesondere als eine Kultur-Entwicklung der Lebensmittel und ist Ausdruck dieser.

Fazit für die HoGa: Wo immer es geht (und ich weiß, wie sehr die Branche an Fachkräftemangel/Köchemangel leidet), könnten gerade Sie in der privat geführten Gastronomie kulinarische Entdecker begeistern und dadurch Kundenbindung betreiben. Doch auch kleine Küchenteams können innovativ sein und aus dem großen Angebot an Convenience, technologischer Küchenmaschinen-Unterstützung und viel Kreativität ihren Gästen kulinarische Genüsse bieten und diese mit dem Restaurant-Erlebnis verbinden.

Auszeit-Suchende

Wer von Ihnen sehnt sich nicht danach? Endlich loslassen können, endlich entspannen! Dabei spielt das Thema „Schlafen“ eine entscheidend wichtige Rolle. Laut der Studie von Booking wollen 49% der Reisenden sich im Urlaub auf ein „ununterbrochenes“ Schlafen konzentrieren, um sich erholen zu können.  Doch loslassen und entspannen wird nicht nur durch einen guten Schlaf gefördert, sondern auch gestresste Eltern haben den Solo-Urlaub entdeckt (46% der Befragten), um sich vom familiären Umfeld zu „erholen“. Deutsche Singles wollen im Urlaub mehr Zeit für die Partnersuche verwenden (30%) oder sich von einer Trennung erholen (30%). Und ganze 25% der deutschen Bevölkerung bewertet ihre Schlafqualität als schlecht bis sehr schlecht (Quelle: Statista).

Fazit für die HoGa: Das Thema „Schlafen“ und „hervorragende Schlafqualität“ war schon immer im Fokus der deutschen Hotellerie und sollte es auch bleiben. Relativ neu ist dabei, dass Sie mehr darüber kommunizierten sollten. Welche Matratzen, wann gereinigt, Kopfkissen-Bar, Bettwäsche-Auswahl, ja gar Schlaf-Concierges können das Schlafen in den Hotels zu einem unvergesslich wohltuendem Erlebnis werden lassen. Inszenieren Sie, kommunizieren Sie darüber – das ist der Schlüssel, um wahrgenommen zu werden!

Kleiner Luxus

Die Schnäppchenjagd ist wieder im Trend. Doch sie kommt in neuem Kleid daher. Reisende wollen mit kleinem Budget (die Mittelschicht der Bevölkerung wird immer dünner) einen luxuriösen Urlaub verbringen. Sie suchen nach Angeboten und Portalen, die das bieten können. Mit Hilfe der KI stellen sie sich ihre Luxusreise zusammen, und werten diese mit weiteren Zusatzleistungen und Angeboten auf. Zudem werden Reisen in Destinationen gebucht, die günstiger sind als die Angebote/Lebenshaltung in der Heimatregion/Heimatland.

Auch zu beobachten ist, dass Tages-Spa´s in Deutschland einen sehr starken Zuwachs verzeichnen kann. Viele deutsche Reisende (42%) suchen nach Tages-Spa-Angeboten in unmittelbarer Nähe zu ihren Wohnorten, um sich zwischendurch ein bisschen Luxus zu gönnen.

Fazit für die HoGa: Zusatzleistungen und Sonderangebote, also die Differenzierung Ihrer Angebote, ist nach den recht einfach gestrickten „Corona“-Jahren, wieder Pflicht. Das erfordert von Ihnen und Ihren MitarbeiterInnen hohe Flexibilität im Umgang mit Ihren Produkten und Angeboten, und laufende Anpassungen (Achtung auf Ihre digitalen Assistenten). Andererseits können Sie dadurch sehr viel über das Verhalten Ihrer Gäste erfahren und entsprechend Ihre Spezialisierung und Kommunikation weiterentwickeln (digitale Trackings&Insights usw. auswerten und weiterentwickeln). Und...nutzen auch Sie die Kreativität der KI für neue Anregungen und Angebots-Inspirationen. Sie werden staunen, was die so alles drauf hat.

Achtsame Ästheten

Auch hier macht sich der Wandel bemerkbar – Reisende verbinden mittlerweile Design und Nachhaltigkeit. Nicht nur Schönheit&Design zählt, sondern 42% der Reisenden sagen, dass sie nachhaltige Innovationen mit einem Wow-Effekt bevorzugen. Nachhaltige Reisepläne, verantwortungsvoller Umgang mit den Ressourcen, Erlebnisse mit Einheimischen, gezielter und umweltbewusster Besuch von abgelegenen Orten mit begrenztem Zugang sind In. Auch die Kombination zwischen virtuellem und realem Erlebnis – authentisch, glaubhaft kommuniziert und inszeniert – ist mittlerweile akzeptiert und geschätzt (siehe kulinarische Entdecker).

Fazit für die HoGa: Die Balance zwischen Innovationskraft und Nachhaltigkeit zu finden, ist noch immer nicht einfach. Vor allen Dingen nicht kostengünstig. Hier sind Kreativität und eine gute Portion Finanzkraft notwendig. Innovationen zu schaffen, die langlebig im Sinne von Nachhaltigkeit sind, sind eine große Herausforderung und müssen gut überlegt werden. Ein nachhaltiger Tipp für nachhaltige Ästheten ist es, die Lokalkultur in ihr Hotel/Restaurant zu integrieren. Reisende wollen die Lokalkultur in ihrem Hotel mit allen Sinnen spüren und erleben.

Hauptsache Wasser

Früher war es die Sonne, heute ist es das Wasser. 38% der Deutschen sagen, dass sie gerne in die Nähe von Wasser reisen, um den schwülen Temperaturen des deutschen Sommers zu entkommen. Dabei nehmen Sommer-Reisen in kühlere Gefilde und Winter-Reisen in wärmere Wasser-Gegenden weiter zu. Hier haben Wellness-Hotels, bzw. Hotels am Wasser die Nase vorn. Laut Studie werden künftig Yoga im/am Wasser, Wasserklangbäder, Schneemeditation, Eistherapie-Retreats, Mermaiding, Formen von Wasser-Angeboten und Leistungen sein, die den Zauber des Neuen mit einem einmaligen Urlaubserlebnis verbinden.

Fazit für die HoGa: Auch dieser Trend zeigt, dass der Zauber des Neuen eine Konstante in der Reisebranche ist. Und das der Klimawandel mit seinen Extremen das Reisen mehr denn je beeinflusst. Wenn Sie daher kreative Angebote und Leistungen rund um Wasser anbieten können, tun Sie das und kommunizieren Sie in Wort und Bild darüber. Wenn Sie dieses Element jedoch nicht einsetzen können, denken Sie daran, dass innovativ Neues genauso attraktiv für bestimmte definierte Zielgruppen ist.

Persönliche Verbindung zur Unterkunft

Diesen Trend wollte ich zu guter Letzt nennen. Denn er stimmt mich optimistisch für die Zukunft! Reisende möchten im Jahre 2024 mehr von der Übernachtung als eine Unterkunft. Sie möchten als kontaktfreudige Menschen Beziehungen zum Personal pflegen, um so einen personalisierten Aufenthalt zu erhalten. 52% der Befragten geben an, dass die Hotelmitarbeiter und der Service ein Grund für eine erneute Buchung sind. Direktbuchungen steigen außerdem an, wenn die Bindung zum Hotel gefestigt ist. 

32% geben sehr wahrscheinlich und 38% wahrscheinlich eine (sehr gute) Bewertung ab, wenn sie darum gebeten werden!

Persönliche Dienstleistungsqualität
Dienstleistungsqualität wird geschätzt! Bildquelle: Canva

Fazit für die HoGa: Schulungs-Investitionen in Ihre MitarbeiterInnen lohnen sich. Schulen Sie diese laufend (!) in Kommunikation und Gastfreundlichkeit. Gehen Sie nicht davon aus, dass die Freundlichkeit der MitarbeiterInnen was natürlich Selbstverständliches ist. Sie kommt von hauptsächlich zufriedenen MitarbeiterInnen und UnternehmerInnen. Und für Zufriedenheit sind wir im Normalfall selbst zuständig!

Und ja, persönliche Verbindungen zu unseren Gästen bringen ein enormes Potenzial und sind eine ideale Möglichkeit, Gäste zu Stammkunden zu machen. Und die Gäste danken es uns, indem sie bereit sind ihre Daten an das Hotel weiterzugeben, um personalisierte Erlebnisse zu erhalten!

Liebe Hoteliers und Gastronomen, ich hoffe, dass auch für Sie der eine oder andere Tipp bzw. Anregungen dabei war, der praxisnah umsetzbar ist. Vor allen Dingen wünsche ich Ihnen, dass Sie Ihren Optimismus nicht verlieren, eine Gelassenheit entwickeln, die sich nachhaltig auf Ihre Gesundheit auswirkt, und mit kühlen Kopf Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft finden. Denn nichts ist so sicher wie der Wandel!

Herzlichst Ihre

Brunhilde Fischer

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